13. September 2003. Früh morgens auf die Autobahn in Richtung Augsburg A3, A7, A8. 500 km, ein langer Weg, doch haben manche einen noch längeren… Nach einigen Stunden das angestrebte Ziel: Abfahrt Haunstetten. Man schaut genauer auf die Passanten und sieht bekannte Gesichter: Kati und Lissi eilen zur Sportgaststätte...
Die Organisatoren des Treffens heißen die über 180 Teilnehmer mit einem Anstecker, worauf der Kula-Turm abgebildet ist, herzlich willkommen. Man ist wieder unter alten Freunden - nette Begegnungen und herzlichen Umarmungen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem Plauderstündchen folgte am Nachmittag die Begrüßung seitens des Vorsitzenden Hans Brunn und sein Bericht über die Tätigkeit der Heimatortsgemeinschaft während der letzten zwei Jahre, worin auch die Renovierung der Heimatkirche erwähnte wurde. Auch teilte er mit, dass man noch Tschakowaer Heimatbücher bei Familie Brunn bestellen könne. Lobend äußerte sich der Vorsitzende zu der von Eduard Kernweiss jun. gestalteten Internetseite www.tschakowa.de., die auch jüngere Mitglieder anspornt, mit der Tschakowaer Gemeinschaft weiter in Verbindung zu bleiben.
Im Anschluß präsentierte Hannes Degel den Kassenbericht.
Als Ehrengast wurde Horst Geyer, der Geschäftsführer der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft der Banater Schwaben, begrüßt. Dieser brachte in seiner Rede unter anderem zum Ausdruck, dass man sich mehr Teilnehmer bei den Heimattreffen und mehr Abonnenten für die "Banater Post" aus der Reihe der über 1.300 in Deutschland lebenden Tschakowaer wünsche. Lobende Worte fand Herr Geyer für unser Heimatbuch, das er als eines der schönsten des Banats bezeichnete und aus dem er ergreifende Verse von Maria Quiring zitierte, die bereits bei Kriegsende die späteren Veränderungen der Heimat voraussah.
Horst Geyer dankte Hans Brunn im Namen der Landsmannschaft für seine besonderen Leistungen in 20-jähriger Tätigkeit im Dienst der Landsleute und überreichte ihm die Verdienstmedaille in Gold. Dazu gratulieren wir alle herzlich.
Der Vorsitzende der HOG würdigte anschließend einige Landsleute, die sich in der Tätigkeit für die Gemeinschaft verdient gemacht haben. Wilhelm Merschdorf, Verfasser des Heimatbuches und früherer Vorsitzender der HOG, wurde posthum gewürdigt. Die kleine weiß-grüne Fahne, verziert mit dem Tschakowaer Wappen und der goldenen Inschrift "In Dankbarkeit für unermüdliches Bemühen für unsere Landsleute" hat stellvertretend seine Schwester in Empfang genommen. Geehrt wurden ferner Josef Nemetz, der sich seit Jahren tatkräftig für die Renovierung der Kirche in Tschakowa einsetzt, Pfarrer Johann Palfi, der mit viel Idealismuns bei jedem Treffen aktiv dabei ist, Josef Kaufmann und Edith Tausch, die nicht mehr zur Neuwahl zur Verfügung standen, für ihre langjährige Tätigkeit im Vorstand.
Abends um 18.30 Uhr luden die Glocken der Kirche St. Albert auch diesmal zum Gottesdienst mit unserem Heimatpfarrer Johann Palfi ein, der in seiner Predigt betonte, wie wichtig es sei, eine Brücke zwischen der alten und der neuen Heimat zu bauen, sich zu integrieren und gleichzeitig die alte Tradition zu pflegen. Die Sänger des Tschakowaer Kirchenchores freuten sich, die hl. Messe wieder musikalisch mitgestalten zu können.
Im zweiten Teil des Treffens erfolgten Neuwahlen mit folgendem Ergebnis: Hans Brunn, Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft, weitere Mitglieder des Vorstandes: Inge Benko geb. Melmer, Hannes Degel, Eduard Kernweiss jun. und Valentin Lang.
Bei der Tanzfreude der Tschakowaer hatte das Donau-Sextett-Plus nach dem offiziellen Teil sichtlich Freude am Musizieren. Nicht nur die Absolvente von Tanzkursen zeigten ihr Können, alle machten mit wie früher in der "G'sellschaft". Die ehemalige Notre-Dame-Schülerin, die aus Bukarest angereist war, ließ sich diese Gelegenheit auch nicht entgehen.
Es war ein freudiges Beisammensein. Die Babys vom letzten Treffen liefen schon fröhlich im Saal herum, die frühere Spielkameradin ist Oma geworden, der noch sehr rüstige Peter Merschdorf war mit seinen 93 Jahren der älteste Teilnehmer.
Der Abend war zu schnell vorbei. Um ein Uhr noch ein kleiner Reigen mit allen, die bis zum Schluß geblieben sind… Auf einem fast leeren Tisch liegt ein kleines vergessenes Rosmarinzweiglein. Es erinnert mit seinem Duft an die Hochzeiten mit "Kranzelmädeln" und an die Kirchweih…. Den Anstecker mit dem Kula-Turm nehmen wir als Erinnerung mit, war doch Tschakowa auf diesen Turm immer so stolz wie Paris auf seinen Eiffel-Turm…
Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, besonders an den Vorsitzenden Hans Brunn und seine Familie.
Es tat uns Teilnehmern Leid, dass viele Landsleute aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht am Treffen teilnehmen konnten. An sie viele Grüße von uns allen.
Edith Tausch.
Es sieht in Tschakowa nicht mehr so aus wie "früher", es waren bei diesem Treffen nicht mehr so viele Landsleute wie "früher", wir sind auch alle nicht mehr wie "früher", dennoch ist es oft bereichernd - und schön dass es möglich ist - in irgendeiner Form weiter in Verbindung zu bleiben: per Telefon, bei Treffen, über die Zeitung oder über das neue Medium Internet.