Kirchweihfest 2006                               (125. Kirchenjubiläum Pfingsten )

Zum 125. Kirchenjubiläum in Tschakowa. 

 

Die katholische Kirche in Tschakowa feierte in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum.

Sie wurde vor genau 125 Jahren zur Ehre der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht.

Am Pfingstwochenende war es dann soweit. Das lange erwartete Fest konnte endlich stattfinden.

Die Feier begann schon am Pfingstsamstagnachmittag mit dem festlichen Hochamt, dass von Bischof Martin Roos, Pfarrer Filip und Pfarrer Kobor, sowie eingeladenen Priestern zelebriert wurde. Begleitet von der Blaskapelle aus Rekasch zogen die 24 Kirchweihpaare, mit dem Vortänzerpaar Stefanie Lang und Marius Tuica in die mit roten Nelken wunderschön geschmückten Kirche ein.

In ihrem Grußwort an die Geistlichkeit und an die anwesenden Gäste betonte Rita Kernweiss die Bedeutung der Kirche als "Konstante" in den Jahren des gesellschaftlichen Umbruchs, der auch in Tschakowa seine Spuren hinterlassen hat. (Wortlaut - siehe unten)

Bischof Roos lobte in seiner Ansprache die Glaubensgemeinschaft des Ortes, die viele, für das banater Kirchenleben bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Stellvertretend für die Geistlichen die aus Tschakowa stammten oder hier Ihre Wirkungsstätte hatten wurden Ordinarius Konrad Kernweiss, Dr. Johann Heber und Josef Gerstenengst genannt. Auch war zu erfahren dass alle katholischen Kirchen in Tschakowa, die erste wurde im 14. Jahrhundert erbaut, der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht wurden. Die heutige Kirche, 1881 geweiht, sei in ihrem neugotischen Stil, zu den schönsten Kirchen im Banat zu zählen.

Zur Jubiläumsmesse waren zahlreiche Gäste aus dem Inn und Ausland erschienen, Vertreter der lokalen Ortsverwaltung, der Politik und Würdenträger befreundeter Kirchen.

Während des Gottesdienstes wurde eine zu diesem Anlass geprägte Jubiläumsplakette an Personen die sich am Erhalt der Kirche und ihrer Gemeinde besonders verdient gemacht haben, als Dank vergeben. Nachdem Bischof Roos den abschließenden Segen gespendet hatte, zog der festliche Zug der Würdenträger begleitet von einer Schar von Ministranten und den Kirchweihpaaren vor die Kirche, wo sie schon von einer großen Menge Schaulustiger die in der Kirche keinen Platz mehr gefunden hatten, erwartet wurden.

Der Regen hatte gerade eine kurze Pause gemacht, sodass der Kirchweihzug einen kleinen Umzug von der Kirche über das Zentrum Tschakowa`s, dem "Platz", zum Caritashaus machen konnte. Da wurde dann trotz feuchter Witterung eine große "Grillparty", unter den Klängen der Blaskapelle gefeiert. Es hatten sich inzwischen auch viele Landsleute aus Deutschland eingefunden und man saß bis in die späten Abendstunden gemütlich beisammen.

Am Sonntag fand dann das traditionelle Kirchweihfest statt. Der festliche Gottesdienst wurde von Pfarrer Filip und Pfarrer Kobor wie auch am Vortag in drei Sprachen zelebriert. Die Kirchweihpaare hatten wieder im Bereich vor dem Altar, begleitet von den vertrauten und majestätischen Klängen der Orgel, Platz genommen. Der Tschakowarer Kirchenchor hat die Messe musikalisch gestaltet. Ein besonderes Kompliment sei dem Kantor für seine wunderbare Tenorstimme und seinen beeindruckenden Gesang gemacht, der in vielen von uns wehmütige Erinnerungen an frühere musikalische Messen, zum Teil mit Orchesterbegleitung wach werden ließ.

Nach der Messe, zu deren Abschluss wie immer, das bekannte Kirchenlied "Großer Gott, wir loben Dich" gesungen wurde zogen die Kirchweihpaare in den Hof des Caritashauses wo dann der traditionelle Aufmarsch mit anschließendem "Kerweihländler" aufgeführt wurde.

Die Sonne schien inzwischen, man entdeckte neu angekommene Landsleute, die Salzbrezeln und der mit Freude rumgereichte Schnaps "Kobor`s Rache" schmeckten hervorragend. Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen, das in der Küche des Caritasheimes zubereitet worden war, sollte sich die ganze Kirchweihgesellschaft im Hause unseres Landsmannes Herbert Raber einfinden. Inzwischen regnete es aber wieder in Strömen und nach dem die Kirchweihpaare tapfer, durch alle Pfützen bis zum Amt des Bürgermeisters marschiert waren, verlegte man die Feier kurzerhand in den Saal des Caritasheimes.

Nun folgte unter großem Beifall das "Verletzetiere vun Hut un Tiechel" das mit viel Spaß und Humor vom Vortänzerinnenvater Josef Lang Jr. moderiert wurde. Den Zuschlag erhielt unser Landsmann Richard Glass, dem darauf ein Ehrentanz mit der Vortänzerin gewährt wurde. Nach dem Abendessen wurde dann eine Tombola veranstaltet deren Hauptpreis der "Schafbock" war (früher wurde er erkegelt). Der glückliche Gewinner war wieder Richard Glass der ihn dem Kinderheim aus Tschakowa schenkte.

Den ganzen Nachmittag und Abend spielte die Kapelle und es wurde fleißig das Tanzbein geschwungen. Mit viel Freude hat man vor allem den jungen Kirchweihpaaren u. Kindern zugesehen die ihre Begeisterung für das Tanzen entdeckt zu haben schienen und unermüdlich auf der Tanzfläche waren. Die Unterhaltung ging bis nach Mitternacht und wurde von einem abschließenden Feuerwerk gekrönt.

Zum Abschluß der Feierlichkeiten wurde Montag Abend auf dem katholischen Friedhof ein Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen gefeiert.

An dieser Stelle sei all jenen gedankt, die, an welcher Stelle und mit welchem Beitrag auch immer, dieses wunderbare Fest ermöglichten, besonders der Großfamilie Mathias Nemetz mit Kindern und Enkeln, die mit viel Fleiß und Begeisterung zum Gelingen dieser Kirchweih beigetragen haben sowie auch Herbert Raber dessen Tür für jeden, der seinen Heimatort besucht, stets offen ist.

Ein ganz besonderer Dank gebührt Josef Nemetz der durch seine unermüdliche Unterstützung der Renovierungsarbeiten an unserer Kirche es erst möglich gemacht hat, daß sie in festlichem Gewande, stolz wie eh und je, der Mittelpunkt dieses Jubiläums sein konnte.

Dankbar sind wir auch Msgr. Kobor der, obwohl er schon ein ruhiges Rentnerleben genießen könnte, voller Tatkraft die Arbeit der Caritas Tschakowa und Umgebung leitet. Durch die Erbauung des Altenheims und des Caritasheimes ist die Übernachtung und liebevolle Verpflegung unserer Landsleute aus Deutschland, die ein paar Tage in ihrem Heimatort verbringen möchten, erst möglich geworden.

Gedankt sei nicht zuletzt auch Jungpfarrer Filip, der sich um die Organisation des Kirchweihfestes und auch für die schönen Gedenkkerzen und Karten zum Jubiläum, die leider viel zu schnell vergriffen waren, bemüht hat. Wir wünschen ihm weiterhin viel Kraft und Freude an der nicht immer leichten Arbeit in einer inzwischen recht kleinen Kirchengemeinde.

Es war ein schönes Fest begleitet von Nostalgie und schönen Erinnerungen, auch wenn man sich kaum an verregnetere Kirchweihen erinnern kann. Nicht nur deswegen wird in Zukunft so ein Fest eher Seltenheitswert haben.

Der eigentliche "Star" war und bleibt aber unsere Kirche.

Von weitem ist der Turm zu sehen, er prägt die Ansicht des Ortes. Wenn man sie betritt ist man beeindruckt von ihrer Würde und Schönheit, man hat das Gefühl von Heimat, von Zuhause. 

 

Rita Kernweiss, im Juli 2006.

 

 

 

 

Sehr geehrter Herr Bischof Martin Roos,

Hochwürdige Geistliche,

liebe Landsleute von nah und fern.

 

Als die Pfarrer Philip und Kobor am Abend unserer Ankunft aus Deutschland mich fragten, ob ich einige Worte zur Eröffnung der Jubiläumsfeier unserer Kirche und über die Geschichte unserer Kirchengemeinde sagen möchte war ich überrascht aber auch etwas besorgt ob ich diese ehrenvolle Aufgabe überhaupt erfüllen kann. Nach einigen Minuten in angeregter Unterhaltung erinnerten wir uns aber daß ich auch bei der 100 Jahr Feier eine derer war, die unseren gottseligen Ordinarius Konrad Kernweiss bei seinem leider letzten Gottesdienst in seiner Heimatgemeinde begrüßen durfte. So wurde mir bewußt daß ich bis zu meiner Ausreise nach Deutschland knapp 25 Jahre Kirchengeschichte selbst miterlebt habe und auch mit gestalten durfte.

Wie allen Kinder meiner Generation wurde mir der Weg zum Glauben und zur Kirche von den Eltern geöffnet und vertraut gemacht. Ich habe schon früh verstanden daß Glaube und Kirche etwas ganz Persönliches sind - das Leben im Glauben zwar toleriert wird, daß es aber parallel zum sogenannten offiziellen Alltagsleben stattfindet und daß es dadurch nicht leichter wird.

Nach der ersten heiligen Kommunion, vor der wir leider nur einige Stunden Religionsunterricht hatten, wurde mir und auch einigen anderen Mädchen der Weg zur Kirchenmusik geöffnet. Unser unvergessener Kantor und Lehrer Andreas Kernweiss hat über viele Jahre mit dem Kirchenchor die heiligen Messen musikalisch gestaltet. So wurde die Kirche auch ein Ort des Treffens zum gemeinsamen Proben vor allen wichtigen Kirchenfeiertagen - wie wunderbar waren die zum Teil auch mit Orchesterbegleitung aufgeführten Messen, sowie die Orgelkonzerte unseres virtuosen Landsmannes Pfarrer Josef Gerstenengst.

Anfang der 70`Jahre habe ich dann erfahren daß Glaube und Kirche auch miteinander Arbeiten, Aufbauen und Gestalten sein kann. Unter der tatkräftigen und charismatischen Anleitung von Pfarrer Kobor hat unsere Kirchengemeinde große und wichtige Aufgaben gemeistert. Die Renovierung der Kirche war eine Leistung die nur mit viel Fleiß und Opferbereitschaft zu vollbringen war, die Neugestaltung der Friedhofswege und der Kreuzwegstationen sind, nur vertretend für viele andere durchgeführte Arbeiten, zu erwähnen.

Die Menschen haben sich aber nicht nur um die Aufgaben in der Kirche gekümmert, sondern sich auch für die Gemeinschaft aller Mitbewohner eingesetzt. So wurde innerhalb von nur zwei Tagen der Pflasterweg vor der Kirche erneuert.

Für uns Jugendliche wurde die Kirche zur damaligen Zeit ein Ort des regelmäßigen Zusammentreffens, ein Ort der Geborgenheit - ob zum gemeinsamen Erlernen und Singen von Volksliedern oder zur Erweiterung unserer recht kümmerlichen Religionskenntnisse. Die Einstudierung der beiden Jugendmessen hat uns nicht nur begeistert und zu einer festen Glaubensgemeinschaft werden lassen. Diese sogenannten Aktivitäten, fanden oft gegen heftigen Widerstand seitens der offiziellen Organe statt. Man befürchtete separatistische Tendenzen mit nationalistischem Hintergrund.

Auch für die Ohren der Tschakowaer, die eine andere Art von Kirchenmusik gewöhnt waren, war es eine Neuigkeit der man kritisch aber wohlwollend entgegensah. In unserer jugendlichen Unbekümmertheit haben wir alle überrascht und uns über alle Hindernisse hinweggesetzt. So konnten wir erfahren daß fester Glaube und Zusammenarbeit Kraft gibt und der Weg zum Ziel ist. Zitat. " Jesus ist die Wahrheit"

Bis Anfang der 8o Jahre wurde das Kirchenleben in unserem Ort überwiegend von den deutschen Gläubigen getragen und gestaltet. Nach der fast vollständigen Aussiedlung unserer deutschen Landsleute durch die politischen Wirrungen, sind wir sehr dankbar daß das kirchliche Leben nicht verkümmert ist sondern von unseren ungarischen Landsleuten weiter gepflegt wird. Auch ist unsere Kirche ein Ort des Glaubens für Menschen anderer Nationalität geworden. Sie ist auch ein wichtige Anlaufstelle für bedürftige Menschen, für Alleingebliebene, Waisen, Alte und Kranke. Die Leistungen die, die Kirche in den letzten Jahren durch ihre karitativen Aufgaben vollbracht hat sind unzählig und man kann sie nur voller Lob und Dank erwähnen.

Zum Schluß ein ganz persönlicher Eindruck. In den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert. Durch das Leben in einem anderen Land und die Möglichkeit andere Landstriche zu sehen und andere Menschen kennen zu lernen, habe ich erfahren daß sich Erinnerungen und Dimensionen verändern. Bei meinem Besuch im Jahr 2001 erschien mir der Ort kleiner, ich hatte vergessen daß wir ja immer nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs waren. Auch erschien mir die Fläche des Friedhofs wie geschrumpft im Vergleich zu alten Erinnerungen.

Das Einzige war mir unverändert schien ist unsere Kirche. Sie hat ihre imposante Größe behalten, ihr Turm ist immer noch von weither sichtbar auch wenn der Weg hierhin sich verändert hat. Wenn man hineingeht ist man von ihrer Schönheit überwältigt, sie ist und bleibt unsere Kirche, sie gibt uns das Gefühl von Heimat, von zu Hause. 

 

 

Excelenta,

Preacucernici si cucernici parinti,

stimati oaspeti,

dragi consateni! Acum doua zile, la sosirea mea la Ciacova am fost intrebata de Preacucernicii Parinti Filip si Kobor sa exprim cateva ganduri personale cu ocazia deschiderii Jubileului de 125 de ani a Bisericii noastre. La inceput mi-am pus intrebarea daca voi reusi sä fac fata la aceastä provocare, dar dupa doar câteva minute de discutie mi-am amintit ca si la Jubileul de 1oo de ani am avut onoarea sa-l salut pe Preasfintitul nostru Ordinar, Konrad Kernweiss, la ultima sa Sfânta Liturghie in comunitatea natala. Asa am reusit sa-mi adun in aceasta perioadä scurta cateva din trairile mele personale pe care doresc scurt sa le impartasesc cu dumneavoastra.

Ca si la toti copiii din generatia mea pärintii au fost aceia care ne-au deschis drumul spre credinta si catre Biserica.

Am reusit de la inceput sä înteleg ca Biserica si Credinta sunt ceva personal, cu toate ca in viata de zi cu zi nu a fost întotdeauna usor sa-mi exprim aceasta convingere.

Dupa Prima Impartasanie, care nu a fost lipsita de peripetiile vechiului sistem, impreunä cu alti camarazi, ne-a fost deschis drumul spre muzica ecleristica fiind indrumati indeaproape de cantorul si profesorul Andreas Kernweiss. Biserica a devenit pentru noi "o oasä" un loc de intälnire unde am pregatit impreuna diferite festivitati din anul liturgic, ca de exemplu concertele organizate de consateanul nostru Parintele Josef Gerstenengst.

La inceputul anilor 70 am avut bucuria de a experimenta, de a invata, ca Biserica si credinta inseamna si a munci, a construi, a forma ceva impreuna pentru un tel nobil. Sub obladuirea parohului nostru Georg Kobor comunitatea noastra a reusit sa infaptuiasca multe proiecte, precum renovarea Bisericii, pavarea cimitirului si multe alte obiecte. Comunitatea noastra nu a fost niciodatä un cerc inchis in jurul Bisericii ci am participat impreunä la prosperitatea vietii civile, de exemplu in curs de douä zile am reusit impreunä sa reparam drumul din strada Bisericii. Pentru noi, tinerii de atunci, Biserica a fost locul in care te pute-ai regasi pe tine insuti, loc de intalnire cu ceilalti camarazi, loc de liniste sufleteasca dar si locul unde ne-am imbogatit mereu cu mesajul Evangheliei.

Liturghiile de tineret, unde am participat si noi activ prin cantece, ne-au dat mereu putere si avant si au contribuit la consolidarea credintei noastre. Din pacate aceste initiative nu au fost vazute totdeauna intr-o luminä clara ci foarte des au fost privite ca tendinte nationaliste.

Inceputul anilor 80 a insemnat si inceputul "Exodului" cand majoritatea membrilor de nationalitate germanä a acestei comunitati au päsit pe drumul exodului, dar viata acestei comunitati nu s-a sfarsit. Ci din contra s-au pus baze noi, un mare accent avand munca caritativä pentru seniori, copii, persoane care au nevoie de iubirea de aproapele, nu numai in cuvinte ci si-n fapte concrete.

La sfarsit as dori sä-mi exprim o parere personala; in ultimii 2o de ani sau schimbat foarte multe. Cu ocazia vizitei mele in anul 2001 am avut impresia ca localitatea parca sa micsorat, pavajul din Cimitir parca prin trecerea aniilor sa deteriorat. Singurul lucru neschimbat este Biserica, care si-a pastrat maretia. Cu toate ca drumurile si-au schimbat directiile, turnul Bisericii poate fi mereu observat de la distanta mare. Când intri Biserica este coplesit de frumusetea ei.

Ea este si ramâne Biserica noastra, si-ti imprima înotdeauna sentimentul cä intr-adevar esti acasa.