12. Tschakowaer Heimattreffen

 Das 12. Tschakowaer Treffen am 26. September in Augsburg war mit über 200 Landsleuten gut besucht und hielt zwei Höhepunkte bereit: Die Neuwahlen des HOG-Vorstandes und den Aufmarsch der Kirchweihpaare. 

 

Schon vor 14.00 Uhr wurden die ersten Teilnehmer mit Sekt und kleinen Präsenten empfangen. Es gab viele Umarmungen und regen Gedankenaustausch: Wiedersehenfreude pur. 

 

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im "Neuen Hubertushof" und einem Plauderstündchen folgte der offizielle Teil. Hannes Degel, unser Vorsitzender, hieß alle Teilnehmer herzlich willkommen und begrüßte besonders herzlich Pfarrer J. Palfi, Pfarrer I. Filip, der mit einigen Landsleuten aus Tschakowa angereist war, wie auch den Herausgeber der Zeitung "Cetatea Ciacovei", M. A. Ianosel, nebst Gattin. Dechantpfarrer G. Kóbor konnte zwar nicht anwesend sein, ließ aber allen herzliche Grüße übermitteln. 

Mit einer Schweigeminute gedachten wir unserer toten Landsleute.

 

Herr Degel sprach in seinem Bericht Themen von allgemeinem Interesse an. Zum Thema Friedhof wurde um größere Spendenbereitschaft gebeten. Die bisher festgelegten Summen reichen bei dem derzeitigen Preisanstieg nicht mehr aus. Man sucht nach einer Lösung für eine bessere Friedhofspflege, es handelt sich nicht um die einzelnen Gräber - hierfür sind die Angehörigen selbst zuständig - sondern um allgemeine Friedhofsarbeiten. Laut Bericht wird die Fertigstellung des Familienbuches sich leider aus Mangel an Material verzögern (Datenschutzgründe). In Sachen Fremdenrente wurde den Interessierten Dr. Fabritius als kompetenter Ratgeber empfohlen, auch wurde das Restitutionsgesetz kurz erwähnt. Ferner empfahl der Vorstand, über ein Treffen in Tschakowa nachzudenken, evtl. in 2011 zum 130-jährigen Jubiläum der Kirche.

Hannes Degel dankte allen, die bei der Pressearbeit, im Vorstand und bei der Vorbereitung dieses Treffens mitgewirkt haben, aber auch allen Teilnehmern, die mit ihrer Anwesenheit diese Arbeit würdigen. Abschließend folgte der Kassenbericht unserer Gerdi Muschong-Brunn.

 

Als um 16.30 Uhr die Glocken von "Sankt Franziskus" den von Heimatpfarrer J. Filip und J. Palfi zelebrierten Gottesdienst einläuteten, ertönte bald das heimliche Kyrie der "Deutschen Messe" von Schubert. Es waren nicht alle früheren Sänger des Kirchenchors dabei, auch die klare Sopranstimme von Frau Anna Weber war einige Tage zuvor für immer verstummt. Doch, es geht weiter, lobenswerterweise haben sich auch einige neue Sängerinnen eingefunden und mit Freude mitgesungen. Pfarrer I. Filip überbrachte Grüße aus der alten Heimat und wies in seiner Predigt auf den wahren Sinn des Lebens, auf Zusammenhalt und Nächstenliebe hin und warnte vor besonderer Beachtung von Äußerlichkeiten, was Pfarrer J. Palfi - der unseren Landsleuten stets in Freud' und Leid zur Seite steht - ebenfalls mit bewegenden Worten bekräftigte. In den Fürbitten wurden besonders die Landsleute bedacht, denen es im Moment weniger gut geht. Beim Schlusslied "Großer Gott wir loben Dich" sang die ganze Gemeinschaft mit, und man fühlte sich einfach daheim.

 

Gegen 18.00 Uhr, nach dem Gottesdienst, war der Saal plötzlich voll, kein freier Stuhl war mehr zu sehen. Es folgte die Wahl des HOG-Vorstandes. Unser junger Vorstand hat in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet, also wurde er wiedergewählt: Vorsitzender: Hannes Degel, Stellvertretender Vorsitzender: Eduard Kernweiss, Kassenwart: Gerdi Muschong-Brunn, Schriftführerin: Ingeborg Melmer-Balog, Beisitzer: Elfriede Kato, Konrad Quitter und Josef Lang. Wir wünschen ihnen weiterhin frohes Schaffen und viel Erfolg. 

 

Das fröhliche Plaudern ging weiter, man entdeckte immer noch neue Bekannte, alte Schulkameraden oder Nachbarn. 

 

Der Höhepunkt des Abends war der Aufmarsch mit "Hut und Tichl" nach alter Sitte. War es doch wieder einmal schön: Etliche Paare mit "geputzten" Hüten, bunten Bändern, die vertrauten Klänge des Tschakowaer Kerweiländlers, die gute Stimmung im Saal. Die Glücklichsten schienen jedoch die Kinderpaare mit ihren leuchtenden Augen zu sein, die sich den Großen anschließen und stolz mit marschieren durften. 

Die Kapelle Werner Maurer mit ihrer charmanten Sängerin hat uns sowohl mit alt vertrauten als auch mit neuen Melodien durch diesen schönen Abend begleitet. Man tanzte, sang mit, schunkelte und brachte seine Freude am Beisammensein zum Ausdruck. Während die Ältesten im Saal, Maria Schmitz (87), Magdalena (85) und Peter Dogendorf (86 J.), sich zum Teil am fröhlichen Tanz der Urenkel erfreuten, guckten die Kleinsten auch schon ganz interessiert auf dieses lustige Treiben und alle, die gerade mal laufen konnten, wirbelten mit.. Die Ausgelassenheit mündete schließlich in eine flotte, fast unendliche Polonaise.., unser lieber Pedi Dewald "sammelte Dokumente" - er filmte fleißig, um uns anschließend wieder einmal eine DVD als Erinnerung erstellen zu können. 

 

Wir möchten auf diesem Wege auch unserer Anni Schauberger geb. Nemetz, Handball-Weltmeisterin von 1962, zu dem vom Präsidenten Rumäniens verliehenen Orden "Meritul sportiv" gratulieren, ebenso zum "Ehrenbürger Tschakowas".

 

Es war schön, an diesem Abend wieder Teil unserer "Tschakowaer Großfamilie" zu sein. Einen herzlichen Gruß an alle, die nicht dabei sein konnten. Wir freuen uns auf das nächste Treffen in 2011. 

 

Edith Tausch, Sept. 2009