Am 21.09.2013 ging für viele Landsleute aus Tschakowa ein Wunsch in Erfüllung – ein Wiedersehen mit Freunden, Schulkameraden, Bekannten und Nachbarn.< br> Herzliche Begrüßungen, Umarmungen, Freudentränen, begleitet von Geschichten aus der alten Heimat und Erinnerungen aus früheren Zeiten haben den Sektempfang belebt. Es war der Auftakt zu einem wunderschönen Spätsommertag, den etwa 130 Tschakowaer zusammen im Augsburger Hubertushof bei guter Laune und vertrauter Musik verbracht haben. Die gute Atmosphäre hat auch die längste und beschwerlichste Anreise wieder wett gemacht.
Nach einem netten Plauderstündchen hat man gemeinsam den Gottesdienst in der benachbarten Sankt-Franziskus-Kirche besucht. Er wurde von unserem sehr geschätzten Heimatpfarrer, Johann Palfi, zelebriert, der mit lieben, tröstlichen Worten alle Mitglieder der Tschakowaer Heimatgemeinde angesprochen hat. Er hat zusammen mit den Landsleuten – „Junge und Alte, Gesunde und Kranke, Trauernde und Fröhliche“ - für ihre Sorgen und Kümmernisse, für einen Arbeitsplatz und das tägliche Brot gebetet und auch dafür, dass Gott die Welt vor Krieg und Terror beschütze, vor Katastrophen bewahre, den Frieden schaffe und die Erlösung vollende. Er möge auch die Verstorbenen in die ewige Ruhe geleiten. Deutlich kam auch die Botschaft an, dass nicht die Gesundheit das höchste Gut sei, sondern Gottes Gnade, Seine Herrlichkeit. Die auserwählten Worte und Gebete von Johann Palfi, der seit vielen Jahren Schlosspfarrer in Bayern ist, wurden vom Tschakowaer Kirchenchor musikalisch begleitet. Ein herzliches Dankeschön an Frau Edith Tausch, die leider zu diesem Treffen nicht kommen konnte, für ihr Bestreben, die Chormitglieder zu animieren, an diesem besonderen Tag ihr musisches Können unter Beweis zu stellen. Ein großes Lob an alle Sängerinnen und Sänger, die durch ihre Lieder (Deutsche Messe von Franz Schubert) die Tschakowaer Kirchenatmosphäre für uns alle wieder belebt haben.
Zum offiziellen Teil hat Hannes Degel, Vorsitzender der Tschakowaer Landsmannschaft, Herrn Richard Jäger, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, eingeladen.
Nach den einleitenden Worten des Vorsitzenden hat Herr Jäger das Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Tschakowa im Banat mit den Filialen Gilad, Obad und Wojteg (bis 1919), 1724 – 1971 (2012) von Anton Neff vorgestellt. Der Autor, Herr Dr. Anton Neff, war aus gesundheitlichen Gründen verhindert zu kommen. Herr Dietmar Giel, der für das Layout der drei Bände zuständig war, blieb dem Treffen aus beruflichen Gründen fern. Ihnen ein aufrichtiges Dankeschön der Tschakowaer Landsmannschaft für eines der umfangreichsten Familienbücher aus dem Banat. Herr Dr. Neff hat in mühevoller Arbeit ein übersichtliches, alphabetisch präzise geordnetes und empfehlenswertes Werk geschaffen. Worte des Dankes gelten auch dem ehemaligen HOG-Vorsitzenden, Herrn Johann Brunn, zur Zeit Ehrenvorsitzender, als treibende Kraft für das „Familienbuch“ und seiner Tochter, Frau Gertrud Muschong, die in Tschakowa wichtige Recherchen für die Entstehung des Buches betrieben haben. An das Tschakowaer Rathaus geht ebenfalls ein Dankeschön, an Frau Silvia Raber für die kompetente Unterstützung bei der Beschaffung von unentbehrlichen Unterlagen und an Herrn Petre Filip, Bürgermeister unserer Heimatgemeinde, der dies alles erst ermöglicht hat. Im Vorwort des ersten Bandes wurde von Hannes Degel ausführlich beschrieben, wie es zur Entstehung des „Familienbuches“ gekommen ist und welche Hürden genommen werden mussten bis zur endgültigen Fassung. Frau Edith Tausch hat ein geschichtliches Vorwort zu diesem Werk geschrieben, in welchem sie eine exemplarische Zusammenfassung zur Geschichte, zur Kirche und Schule im Wandel der Zeiten, wie auch zum Wirtschaftsleben, zur kulturellen Vielfalt und zur Mundart, und schließlich zur Auswanderung der Deutschen aus Tschakowa und näherer Umgebung und deren Eingliederung in der neuen Heimat liefert. Sollte Ihr Interesse, liebe Leserinnen und Leser, geweckt sein, können Sie dieses einzigartige „Familienbuch“ über Hannes Degel beziehen.
Anschließend hat Herr Jäger die Wahlen zur neuen Vorstandschaft geleitet. Hannes Degel bleibt weiterhin Vorsitzender, Eduard Kernweiss Stellvertretender Vorsitzender und Gertrude Muschong Kassenwartin. Elfriede Kato übernimmt das Amt der Schriftführerin, das bisher Inge Balog-Melmer inne hatte. An dieser Stelle dankt die HOG Tschakowa Frau Balog-Melmer für acht Jahre engagierte Arbeit in der Vorstandschaft. Konrad Quitter und Josef Lang sind auch zukünftig Beisitzer in der Vorstandschaft. Neu ins Amt wurde Edeltraud Süß als Bindeglied zur Heimatgemeinde gewählt.
Einer der Höhepunkte dieses Treffens war, wie auch in den letzten Jahren, der Aufmarsch von mehr als 20 Paaren „mit Hut und Tichl“. Die traditionell geschmückten Hüte waren ein wahrer Blickfang. Für gute Stimmung hat bis spät in die Nacht die Werner-Maurer-Band gesorgt, die alt bekannte und neue Lieder exzellent dargeboten hat. Der Tschakowaer Kirchweihländler wurde auch von allen „Kirchweihpaaren“ getanzt und hat für nostalgische Stimmung gesorgt. Der ein oder andere Besucher hat sich wie in alten Zeiten im „Caminul cultural“ von Tschakowa in seiner Jugendzeit wieder gefunden. Jung und Alt haben getanzt, gelacht und sich gut amüsiert bis lange nach Mitternacht. Jeder hat versucht, den Augenblick zu genießen, in der Gewissheit, die meisten der Anwesenden frühestens beim nächsten Tschakowaer Treffen wieder zu sehen.
Viele Familien waren zahlreich erschienen und haben die besonderen Momente dieses Tages aus vollen Zügen genossen. So ist zum Beispiel die Großfamilie von Doina Müller mit 29 Mitgliedern aus drei Generationen erschienen – es war für sie nicht nur ein Treffen mit Landsleuten, sondern auch ein einzigartiges Familientreffen.< br> Eine Freude für jeden Betrachter war die Ausstellung der gemalten Kunstwerke von Stefan Werth. Seine zweite Schaffensperiode hat 2009 begonnen, als ein Freund ein Geburtstagsgeschenk gesucht hat. Da hat Steffi, wie ihn die Landsleute nennen, den allen bekannten Schornsteinfeger gemalt und so seine Leidenschaft zum Malen wieder entdeckt. Da die Kunstwerke bei einigen Ausstellungen in Cafés und Kliniken in München und Augsburg auf gute Resonanz gestoßen sind, hat der ehemalige Tschakowaer weitere Ölbilder geschaffen - vor allem Landschaften, zu denen er eine Vorliebe hegt - die in einer Dauerausstellung in der Kinderambulanz des Klinikums Großhadern vor allem die kleinen Betrachter täglich erfreuen. Für die Ausstellung zum 13. Tschakowaer Treffen hat er eine Auswahl seiner Werke getroffen, die auch zum Verkauf angeboten wurden. Stefan Werth setzt so eine „Maler-Tradition“ unseres ehemaligen Heimatdorfes fort, das schon Maler wie Herrn Adam Helbig und Herrn Gerhard Muth hervorgebracht hat. Zu vorgerückter Stunde ist dann aber auch der Augenblick des Abschiednehmens gekommen. Freunde, Familienmitglieder und Bekannte haben sich voneinander verabschiedet, die meisten mit den Worten „Bis zum nächsten Mal“. Es war wieder einmal schön, das Tschakowaer Flair in neuem Ambiente zu genießen. < br>Bis zum nächsten Tschakowaer Treffen im Jahre 2015!
Elfi Kato, geb. Helm.